Über uns
Wir sind eine Selbsthilfegruppe von Autisten, die sich wöchentlich trifft. Jeder, der sich dem
Spektrum zugehörig fühlt oder auch nur die Möglichkeit sieht, autistisch zu sein, ist willkommen.
Ablauf der Treffen
Unsere jeweils ca. zweistündigen Treffen sind strukturiert, aber nicht streng strukturiert. Wir
beginnen mit einer Vorstellungsrunde, wenn sich noch nicht alle im Raum kennen: Jeder kann sich vorstellen, niemand aber sollte sich dazu gezwungen sehen. In der nächsten Runde sammeln wir Themen und stimmen, wenn nötig, über das Thema der Sitzung ab. Dabei kann es sich ergeben, dass pro Sitzung mehr als ein Thema besprochen wird. Wenn in der Themenrunde eine Angelegenheit als Notfall bezeichnet wird, dann hat dieses Thema Priorität.
Es kommt vor, dass sich intensive Gespräche ohne weiteres ergeben und dass wir die Themenrunde nicht brauchen.
Nach einer Stunde machen wir eine fünf- bis zehnminütige Pause.
Am Ende kann es sein, dass eine Feedback-Runde, bezogen auf den Verlauf des Gesprächs,
erwünscht ist, aber auch das ist kein Muss: Es kann sich ergeben.
Viele betrachten unsere Gruppe in einer ihnen fremden Umwelt als Zufluchtsort, sie kann aber zugleich helfen, jene soziale Umwelt, die eben fast ausschließlich aus Nicht-Autisten besteht, besser verständlich zu machen und den Umgang damit erheblich zu erleichtern.
Themenbereiche
Unsere üblichen Themenbereiche lassen sich wie folgt benennen:
1. Anlaufstellen: Kliniken, Praxen, Ärzte, Psychologen, Therapeuten – z.B.: Wo gibt es
Diagnosemöglichkeiten?
2. Sozialrechtliches - z.B.: Was bringt es, einen Grad der Behinderung feststellen zu lassen?
3. Was ist Autismus? Welche Wesenszüge sind erkennbar? Was trennt uns von der nicht-
autistischen Umwelt?...
4. Alles andere: Wir haben immer wieder die Erfahrung gemacht, dass unsere Sicht- und
Verarbeitungsweisen andere sind als die von Nicht-Autisten. Daraus ergeben sich anders
geartete Diskussionen, wenn wir unter uns sind, gleichviel über welches Thema wir sprechen.
Wenn ein Thema einen Teilnehmer zu triggern droht, sollte er Bescheid sagen, dann werden wir sofort das Thema wechseln und ggf. für die Person, die von dem Themenwechsel betroffen ist und die noch Antworten braucht, eine Lösung finden.
Offene vierteljährliche Treffen
Einmal in einem Vierteljahr haben wir ein offenes Treffen. Willkommen sind dann nicht nur
Menschen, die sich dem Autismus-Spektrum zugehörig fühlen, sondern auch Angehörige,
Psychologen, Sozialpädagogen und andere Menschen, die professionell mit Autismus zu tun haben.
Per Rundmails einigen wir uns jeweils auf ein Thema, dass dann entweder von Anfang an oder nach einem einleitenden Vortrag diskutiert wird.
Am Rande können in Einzelgesprächen Fragen geklärt und Erfahrungen ausgetauscht werden.